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Mit sensationeller Aufholjagd auf Platz 5 bei der WM in Lenzerheide

2018 – schlechthin „das“ Jahr für Moritz Schäb vom Team HWG Gedern/TGV Schotten, er wird WM Fünfter nach fabelhafter Aufholjagd

Nach einer vom Verletzungs- und Pannenpech geprägten Saison 2017 zahlen sich das Durchhaltevermögen und die Trainingsbereitschaft des sympathischen 18jährigen Merkenfritzers aus. Nach dem Gewinn der deutschen Vizemeisterschaft U19 im Juli und Platz 5 bei den Europameisterschaften in Graz, gelingt Moritz Schäb wieder eine fahrerische Höchstleistung. Von Startplatz 37 aus ins Rennen gehend,  überholte er mit medaillenverdächtigen Rundenzeiten 32 internationale starke Junioren-Mountainbiker und wird am Ende sensationell WM-Fünfter.

Bereits am Montag reiste er mit dem Nationalkader des BDR von Basel in die Lenzerheide. Durch seinen Erfolg in Basel mit Platz 5 im letzten Junior Series-Rennen vor dem Saisonhöhepunkt WM in der Schweiz schaffte der HWG Gedern/TGV Schotten Teamfahrer den Sprung  in der UCI Weltrangliste von Platz 51 auf 39. Die Wichtigkeit dieser Listenposition wurde bereits 4 Tage später deutlich, denn die UCI Ranglistenplätze sind die Startplätze der Fahrer der einzelnen Rennen. Bedingt durch zwei Absagen von vor ihm platzierten Mountainbiker, hieß dies für Moritz Schäb vom Startplatz 37 aus in sein erstes WM-Rennen zu gehen. Sein Weggefährte und Freund, der Deutsche Meister Leon Kaiser, startete aufgrund seines besseren Punktekontos von Startplatz 9.

Mit der Startaufstellung meinte auch der Regen er müsse die wurzelige WM-Strecke für die Junioren noch etwas schwieriger und rutschiger machen. Die mitgereisten HWG/TGV Fans hielten den Atem an, ebenso die Daheimgebliebenen, die auf Informationen und Bilder des heimischen Fans vor Ort angewiesen waren. Denn einzig der Junioren-WM-Tag stand nicht auf der Übertragungsliste der Schweizer Medien, an allen anderen Tagen konnte man die komplette WM in den sozialen Medien und Fernsehen verfolgen. 

Der Startschuss ertönte, der Regen hörte auf und die 108 Junioren-Mountainbiker stürzten sich ins Renngeschehen. Während Moritz Schäb in der verkürzten Startrunde eingeklemmt wurde gelang es Leon Kaiser sich gleich in der Spitzengruppe festzusetzen.  Der „Hesse“ gab nicht auf und kämpfte sich bereits nach der Zwischenzeitnahme am Ende der ersten Runde auf Position 29 vor: „Da war alles so eng, es gab Stürze. Es war ein Kampf und immer wieder hat’s gekracht“, berichtete er am Ende im Interview mit Erhard Goller für den Internet Blog „aCrosstheCountry“. Moritz Schäb verlor nie die Nerven und fuhr eine fabelhafte Aufholjagd. Konzentriert arbeitete er sich Runde um Runde nach vorne, mit medaillenverdächtigen Rundenzeiten. In der letzten Runde konnte er den bis dahin amtierenden australischen Weltmeister und Führenden des Weltcups Cameron Wright überholen und erzielte sogar die zweitschnellste Rundenzeit aller an diesem Tag gefahrenen. „Was wäre wohl mit einem Startplatz unter den Top 10 rausgekommen“, meinte ein heimischer Fan…  Am Ende eines grandiosen Rennens stand Platz 5 für Moritz Schäb auf der Anzeigentafel.  Leon Kaiser aus Monheim gewann die Silbermedaille hinter dem neuen Junioren Weltmeister Alexandre Balmer aus der Schweiz und vor Mathis Azzaro aus Frankreich.

 

Die WM in Lenzerheide war bisher das Top-Event für Moritz Schäb. So wie er, war auch sein Fanclub beeindruckt von der guten Stimmung und der Top-Organisation des Schweizer Veranstalters. 68 000 Fans waren in diesen Tagen vor Ort und sahen sich begeistert die Weltmeisterschaften an, eine Werbung für den olympischen Cross-Country Mountainbikesport.

Die Saison ist noch nicht zu Ende, denn schon in den nächsten beiden Wochen finden die beiden noch ausstehenden Rennen der internationalen Mountainbike-Bundesliga statt. Hier lief es für Moritz Schäb bereits im letzten Jahr hervorragend,  Platz 1 in Titisee und Platz 9 in Freudenstadt. Man kann gespannt sein, auch wer am 30. September ganz oben in der intern. MTB-Gesamtwertung steht…

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